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Das Verbandbuch – Eine wichtige Dokumentation im Gesundheitswesen

Ein Verbandbuch ist ein Dokumentationsmittel, das in erster Linie in Betrieben und Einrichtungen eingesetzt wird, um Erste-Hilfe-Leistungen schriftlich festzuhalten. Es dient als Nachweis dafür, dass ein Gesundheitsschaden bei einer versicherten Tätigkeit eingetreten ist und ist damit eine wichtige Grundlage für die Anerkennung von Arbeitsunfällen.

Das Verbandbuch ist im Krankenhaus ein vielseitiges Werkzeug, das nicht nur zur Dokumentation von Unfällen dient, sondern auch zur Verbesserung der Patientensicherheit und der Qualität der Behandlung beiträgt.

Durch die Integration in bestehende IT-Systeme und die Nutzung mobiler Anwendungen wird eine effiziente und sichere Dokumentation ermöglicht.

Allgemeine Grundsätze

Verbandbücher sollen Erste-Hilfe-Leistungen dokumentieren und sind mithin Teil der gesetzlichen Unfallverhütungsvorschriften.

• Arbeitsunfälle: Damit Versicherungsleistungen beantragt werden können.
• Berufsbedingte Erkrankungen: Um den Zusammenhang zwischen der Erkrankung und der beruflichen Tätigkeit nachzuweisen.
• Qualitätssicherung: Zur kontinuierlichen Verbesserung der Erste-Hilfe-Maßnahmen.

Rechtsgrundlagen

In Deutschland sind die Regelungen zur Dokumentation von Unfällen und Erste-Hilfe-Leistungen in den Unfallverhütungsvorschriften (DGUV Vorschriften) festgelegt. Diese Vorschriften werden von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) erlassen und sind für alle Unternehmen verbindlich, die der gesetzlichen Unfallversicherungspflicht unterliegen.

• Im Gesundheitswesen werden besonders sensible personenbezogene Daten (Gesundheitsdaten) verarbeitet.
  Daher gelten strenge Datenschutzbestimmungen  - auch für die Dokumentation in Verbandbüchern.
• Berichts- und Meldepflichten gegenüber Behörden oder Aufsichtsbehörden (bei z.B. Infektionen, Zwischenfällen) wirken sich auf die Dokumentation in Verbandbüchern aus.
• Qualitätssicherung spielt eine zentrale Rolle. Die Dokumentation von Zwischenfällen und unerwünschten Ereignissen dient der kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse und der Patientensicherheit.

Neben den allgemeinen Anforderungen an ein Verbandbuch sollten im Gesundheitswesen und der Pflege folgende zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden:

• Dokumentation: Meist ist es erforderlich, detailliertere Angaben über den Gesundheitszustand des Patienten, die ergriffenen Maßnahmen und die Ergebnisse zu machen.
• Vorlagen: Jeder Bereich hat spezifische Anforderungen an die Vorlagen für Verbandbücher .
• Elektronische Dokumentation: In vielen Einrichtungen wird die Dokumentation zunehmend elektronisch durchgeführt, um eine bessere Übersichtlichkeit und Auswertbarkeit zu gewährleisten.
• Datenschutzbeauftragter: In größeren Einrichtungen ist ein Datenschutzbeauftragter zu beteiligen, um die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sicherzustellen.

Beispiele für spezifische Vorschriften

In Krankenhäusern gelten neben den allgemeinen Arbeitsschutzbestimmungen insbesondere Krankenhaushygienevorschriften, die detaillierte Anforderungen an die Dokumentation von Infektionen und anderen Zwischenfällen stellen. 

In Pflegeheimen gibt es ebenfalls spezielle Vorschriften für die Dokumentation von Zwischenfällen und Verletzungen, um die Qualität der Pflege sicherzustellen und die Rechte der Bewohner zu schützen.

Und auch ambulante Pflegedienste unterliegen bestimmten Dokumentationsanforderungen, die sich aus den jeweiligen Versorgungsverträgen und den gesetzlichen Bestimmungen ergeben.

Ergänzende Aspekte

• Datenschutz: Die im Verbandbuch enthaltenen Daten sind streng vertraulich zu behandeln.
• Aufbewahrung: Verbandbücher müssen entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen aufbewahrt werden.
• Zugriff: Der Zugriff auf Verbandbücher sollte auf berechtigte Personen beschränkt sein.
• Schulungen: Mitarbeiter, die Verbandbücher führen, sollten in den Umgang mit den entsprechenden Vorschriften und Datenschutz geschult werden.

Digitales Verbandbuch

• Dezentrale Erfassung von Unfallberichten im Intranet für alle Mitarbeiter (mit oder ohne Authentifizierung)
• Konform gemäß BG-Vorschrift A1 §24, Abs. 6
• Alle Daten werden sicher verschlüsselt.
• Das Hosting findet im Intranet statt, es ist kein Internet-Zugriff erforderlich.
• Erfassungskriterien können individuell angepasst werden.
• Manuelle Zuweisung von Unfall-Arten für statistische Auswertung
• Daten / Einträge werden fristgerecht nach 5 Jahren automatisch gelöscht.
• Autorisiertes Personal erhält geschützte Zugänge für Berichtsdruck, statistische Auswertungen, Status-Tracking und Kommentierung (Authentifizierung über AD/LDAP).

Folgende Angaben werden standardmäßig dokumentiert:

• Name des Verletzen
• Datum und Uhrzeit des Unfalls
• Arbeitsbereichs / Ort des Unfalls
• Unfallhergang
• Art und Umfang der Verletzung, Beleidigung, sexuell motivierten Handlung
• Name der Zeugen
• Eigene Einschätzung der psychischen Belastung
• Datum und Uhrzeit der Erste-Hilfe-Leistung
• Art und Weise der Erste-Hilfe Maßnahmen
• Name des Erste-Hilfe-Leistenden